Montag, 8. September 2008

Spielgeld und der richtige Umgang damit

Wen es nicht kümmern muss, ob er verliert und wie viel er verliert, braucht sich um den richtigen Umgang mit seinem Spielgeld keine Gedanken machen. Er kann ja immer wieder Geld nachschießen. Milliardäre wie Guy Laliberté aka Lady Marmelade bringen Millionen durch, wenn sie mit den Pros Pot Limit Omaha um hohe Einsätze spielen. Doch es gibt elegantere Methoden, sich einen legendären Ruf an den Pokertischen zu erarbeiten als ausgerechnet den des größten Verlierers. Wenn die Pros Schlange stehen, um einen Platz an seinem Tisch zu ergattern, ist die Ehre eher zweifelhaft.

Eine beliebte Frage
Da Spieler mit diesem finanziellen Hintergrund in der Minderheit sind, müssen sie sich mit dem richtigen Umgang mit ihrem Spielgeld, dem Bankroll-Management, beschäftigen. Entsprechend beliebt ist das Thema unter den Spielern und die am häufigsten gestellte Frage lautet: Wie groß muss meine Bankroll sein, damit ich dieses oder jenes Limit spielen kann?

Anfänger sollten sich hüten auf diese Frage hereinzufallen. Sie ist zwar nicht falsch, doch für den Anfänger geht es um etwas ganz anderes. Nehmen wir an, du hast 500$ als Spielgeld, um No Limit Holdem zu spielen. Nach allem, was so online zu lesen ist, könntest du nun anfangen NL25 mit Blinds von 10/25 cents zu spielen. NL25 sind Tische, bei denen du dich mit maximal 25$ einkaufen kannst. Bevor dein Spielgeld futsch ist, reicht das für 20 so genannte Buy-Ins. Spielst du an zwei Tischen mit je 25 $ Einsatz, riskiert du also nur zehn Prozent deiner Bankroll. Es geht darum, nicht bei jeder Entscheidung den Verlust der gesamten Bankroll fürchten zu müssen. Denn das ist der schlimmste Fehler des Pokerspielers – in einem zu hohen Limit zu spielen und eventuelle Verluste nicht mit der Bankroll abfangen zu können. Die Zahl der Buy-Ins (BI), die ein Spieler benötigt, um angstfrei ein Limit spielen zu können, variiert von Spielertyp zu Spielertyp deutlich. Die etwas robusteren Naturen kommen mit 20 BIs aus, ohne dass ihre Entscheidungen vom Gedanken an ihre Bankroll bestimmt werden, andere bevorzugen deutlich mehr BIs.

Erst dein Limit schlagen
Jetzt sind wir doch auf die Frage hereingefallen. Denn natürlich sollte der Anfänger auf einem kleineren Limit anfangen. Er sollte sich üben, zunächst an den Spielgeldtischen, dann am kleinsten Limit oder zumindest einem kleinen und probieren, ob es ihm gelingt zu den Gewinnern in diesem Limit zu gehören. Spiele mit deiner Bankroll NL10 und versuche dort erst 500$ zu gewinnen, bevor du überhaupt das erste Mal an das Spiel mit höheren Einsätzen denkst. Und mag es auch noch so verführerisch sein. Erst, wenn du dir 500 $ ausgezahlt hast, und dein Spielgeld 750 erreicht hat, spiele gelegentlich auf dem nächsten Limit und schaue, ob es funktioniert. Und immer so weiter. Falls nicht, arbeite an deinem Spiel, bevor du viel Geld verlierst. Wenn du die Hälfte deiner Bankroll verloren hast, spiele das Limit darunter. Deine Bankroll bestimmt dann, welches Limit du spielst. Und genau das sollte sie auch. Es sei denn, du bist Guy Laliberté.

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