Mittwoch, 17. September 2008

Warum und wie über Poker schreiben?

In den letzten Tagen habe ich nochmal darüber nachgedacht, warum ich diesen Blog angefangen habe. Es gibt so viele Blogs, Websites, Foren, es gibt so viele Informationen über Poker im Internet, dass es eigentlich keine Schwierigkeit ist, sich über alle Spielvarianten zu informieren. Warum also?

Poker ist leicht, am Anfang. Wie es gespielt wird, ist so leicht, dass sich fast jeder, der zu spielen beginnt, schon bald für einen guten Spieler hält. Dabei, und das bemerkt jeder Anfänger irgendwann, ist nicht mehr ganz so leicht, ein tieferes Verständnis vom Spiel zu bekommen und ein guter Pokerspieler zu werden. Wer besser werden will, muss lernen – durch Studium und durch Erfahrung.

Ein guter Spieler kann seine Gegner tatsächlich ausspielen, weil er erkennt wie seine Gegner spielen und natürlich wird er die Schwächen seiner Gegner ausnutzen, immer wieder, bis diese ihr Spiel anpassen. Das bringt Dynamik ins Spiel. Viele wollen besser werden. Das zeigt schon die Menge der Blogs da draußen, in denen Spieler ihre Erfolge zusammentragen und die regen Diskussionen in Foren. Das Schreiben über Poker betrachte ich wie das Spiel selbst. Während ich spiele, lerne ich, so auch beim Schreiben.

Kürzlich bin ich auf den Text "Poker Science, Religion and Fish" gestoßen, der sich mit dem Schreiben über Poker beschäftigte. Er ging der Frage nach, was den guten Text über das Spiel von einem eher mittelmäßigen unterscheidet. Der Autor Dan Kimberg war der Ansicht, dass die meisten Pokerautoren ihre Texte wie Kochrezepte schrieben: „Sie kennen die richtigen Antworten, und ihr Ziel ist es, diese Antworten mitzuteilen, aber sie erklären selten, woher diese Antworten kommen. Sie stellen Behauptungen auf statt Argumentationen anzubieten.“ Diese Texte verhinderten damit einen wichtigen Lernschritt: Der Leser bleibt unmündig, weil er die den Entscheidungen zugrunde liegenden Prinzipien nicht kennt. Ohne sie kann er nicht selbständig anfangen, über das Spiel nachzudenken. Tiltkontrolle will also Argumentationen und Überlegungen anbieten, die auf elementaren Spielkonzepten beruhen. Diskussionen und andere Meinungen sind immer erwünscht. Nichts ist heilig oder in Stein gemeißelt, schließlich heißt eine wichtige Lektion des Pokerspiels: It depends – Es kommt darauf an! Worauf? Auf vieles, zum Bespiel auf deinen Gegner. Was gegen den einen Spieler richtig sein kann, ist gegen einen anderen mitunter fragwürdig.

Ein Blog ist kein Buch. Ein Blog entwickelt sich.
Manchmal werde ich etwas nur anreißen, später werde ich darauf zurückkommen und neue Aspekte eines Konzepts oder einer Hand behandeln. Aber Tiltkontrolle ist nicht immer nur ernst, Tiltkontrolle ist auch ein Spielzeug, um etwas unserer wertvollen Zeit zu verschwenden, also hoffentlich auch ein großer Spaß für alle, die dieses grandiose und verrückte Spiel lieben - Poker.


Kontakt:
Vega Poker Publishing
48 Ivy Exchange, Parnell Street
Dublin 1
Ireland

3 Kommentare:

fismoluni hat gesagt…

hallo, very nice blog, ich nehm dich mal in meine blogroll!!!! mal was anderes, wirklich interessante artikel!

Kasteros11 hat gesagt…

echt ein gutes ding. ich suche gerade leute, die fuer mich artikeln schreiben wuerden - haettest du daran interesse? wenn schon dann melde dich bitte allora11 [ aet ] gmx dot at

Linda Wagar hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.