Donnerstag, 11. September 2008

Was ist T-I-L-T? Vom Anfänger zum Gewinner, Teil III

Tilt ist ein Begriff, den Pokerspieler verwenden, um einen mentalen Zustand zu beschreiben. Meist beginnt er mit einem Bad Beat, vielleicht einer Reihe von Händen, die unglücklich verloren gehen. Das kann doch nicht sein, das ist gegen alle Regeln der Wahrscheinlichkeit. Das muss sofort aufhören. Solche Gedanken sind erste Anzeichen von T-I-L-T! Die Folge von Tilt und den damit einhergehenden Emotionen ist, dass ich anders spiele, als es Erfahrung und Wissen mir raten. Manchmal gelingt es durch Glück, eine Hand zu gewinnen, das Gemüt etwas abzukühlen, das innere Feuer schwelt nur noch. Doch das ist selten der Fall. Wenn unsere Emotionen anstatt Erfahrung und Wissen unser Spiel bestimmen, spielen wir selten besser, in der Regel schlechter und verlieren noch mehr.

Tilt ist der mentale Zustand, den ein Pokerspieler vermeiden sollte. Dafür muss er zunächst einmal erkennen, wann er "auf Tilt" ist und was Tilt mit ihm macht. Jeder ist mal auf Tilt, ja auch DU! Und auch erfahrene Spieler sind nicht vor Tilt gefeit. Der erfahrene Spieler wird es nur rechtzeitig erkennen und gegebenenfalls die Reißleine ziehen und mit dem Spielen aufhören, wenn er seine Emotionen nicht kontrollieren kann.

Der erste Weg zur Besserung ist die Selbsterkenntnis. Ich bin auf Tilt. Und ich weiß, dass dieser Zustand verhindert, dass ich mein bestes Spiel spiele. Erst danach können wir daran gehen, was uns am besten hilft, den Zustand zu überwinden. Denn Tilt zieht sich manchmal nicht nur über eine Stunde hin, Tilt kann Tage dauern, auch wenn wir nicht unentwegt spielen.

Jeder muss für sich selbst herausfinden, was für ihn das beste Gegengift ist. Das kann der einfache Satz sein: Ich spiele mein bestes Spiel und konzentriere mich auf meine Entscheidungen. Wenn das genügt, dann hast du deine Emotionen vermutlich gut im Griff. Ein anderer braucht wahrscheinlich einen Spaziergang, Sport, ein gutes Erlebnis, etwas, das ihn positiv stimmt, bevor er sich wieder auf das Spiel konzentrieren kann. Manchmal reicht der Gedanke an etwas, das dich glücklich macht.
Nur wer Tilt nicht in den Griff kriegt, dem bleibt nichts anderes übrig, als mit dem Spielen aufzuhören, bis sich der Rauch verzogen hat.

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