Mittwoch, 31. Dezember 2008

Guten Rutsch und ein tiltfreies 2009

Ich mach's kurz. 2008 war das Jahr, in dem sogar buddhistische Mönche in Korea das Pokerspiel entdeckten und bald darauf Besuch von der Polizei bekamen. Vermutlich eine fortgeschrittene Übung in der Kunst der Selbstbeherrschung.

"This guy won a WPT-title? Are you kidding me?" 2008 war das Jahr, in dem gestandene Pokerspieler nicht sicher sein konnten, vor laufender Kamera hinters Licht geführt zu werden. Felt'd.

Und 2008 war auch das Jahr, in dem ein Pokerspieler auf Tilt im Anschluss an eine Runde Poker die nächstbeste Apotheke überfallen haben soll. Zuvor war er aus seinem Home Game geflogen und hatte als Andenken an seinen abrupten Abgang ein paar Scheiben eingeschmissen.

Das soll uns erspart bleiben. Auf ein tiltfreies 2009!

Play good, get lucky!

Montag, 22. Dezember 2008

Neue Peinlichkeit bei Ultimate Bet

Ultimate Bet (UB) hat es wieder geschafft, sich in etwas trübes Licht zu setzen. Denn ausgerechnet Pokerikone und UB-Repräsentant Phil Hellmuth gewann eine Hand in einem Limit Hold'em Heads-Up-Match, die er eigentlich verloren hatte. Und obwohl Hellmuth eindeutig die schlechtere Hand hielt, schob die Software trotzdem den Pott von $5599 in seine Richtung. Das sorgt für Aufregung(siehe 2+2), die Emotionen schwappen nach den Skandalen der Vergangenheit hoch. UB kann sich die Fehlfunktion nicht erklären und will den Vorgang untersuchen.

Samstag, 20. Dezember 2008

Im Radio: "A dead man's hand"

Poker im Deutschlandfunk? Doch, das gibt es und zwar am Sonntagabend um 20.05 Uhr. Das Feature "A dead man's hand" von Tom Noga wird mit einem Zitat von Amarillo Slim angekündigt: "Wenn ein Mann arbeitet, dann schwitzt er, wer schwitzt, stinkt, und meine Frau mag keine stinkenden Männer." Eine produktive Poker-Anti-Moral, es darf also erwartet werden, dass es in diesem Feature nicht um die üblichen bürgerlichen Vorstellungen von Abweichung und Bestrafung, sondern eher um die Bedeutung von moralinfreien Tugenden wie das "fundamentel theorem of poker" gehen wird. Allerdings ist das Zitat auch ein wenig irreführend: Denn Poker ist Arbeit für jeden, der besser werden will, schließlich ist Poker kein Glücksspiel. Zweitens wird auch beim Poker geschwitzt: Du hast das Set, er den Flush Draw und noch zwei Karten kommen.

Zum Wochenende noch die etwas anderen Memoiren des Amarillo Slim, der bekanntermaßen zu sagen pflegte:

If there is anything worth arguing about, either bet on it or shut up. And since it's no becoming for a cowboy to be arguing, I've made a few wagers in my day. But in my humble opinion, I'm no hustler. You see, neighbor, I never go looking for a sucker. I look for a champion and make a sucker out of him.



P.S. Wenn die Vorwürfe stimmen, dann hat Onkel Slim ein paar nicht so schöne Spiele drauf gehabt. Zu lesen bei Pokersucht.

Donnerstag, 18. Dezember 2008

Das größte Online-Turnier aller Zeiten

Es wird ein Marathon, es wird Zeit sich in Form zu bringen und alles nur, weil Pokerstars ins Guiness-Buch der Rekorde will. Am 28. Dezember veranstaltet Stars das bislang größte Online-Turnier mit 35.000 Spielern und einem garantierten Preisgeld von $500.000. Immerhin legt Pokerstars noch $150.000 drauf, 8.750 Plätze werden bezahlt. Das Buy-In beträgt $11. Gegenwärtig sind 4200 Spieler registriert.



Montag, 15. Dezember 2008

Die Geburt des Highbrow-Poker

Was ist das teuerste Poker-E-Book gegen die teuerste Poker-Video-Serie? "pr1nnyraid", aka Jason Rosenkrantz, wirft sie für $14.000 unters Volk. Fans bekunden positive Effekte auch über den Pokertisch hinaus: Mein Frau hat mich verlassen, aber ich hatte sofort drei neue.

Obwohl? ... Na egal. Wer noch unentschieden ist, sollte die Vorschau nicht verpassen: die Geburt des Highbrow-Poker, auch für Anfänger verständlich präsentiert.



Im Interview mit Bluff Europe erklärt Rosenkrantz, welche Themen in dem Video behandelt werden:

"I talk about things that develop during the course of HU poker that are extremely hard to pinpoint in normal videos. You have magic realism and its influence on 2-street poker, stack-to-avatar ratio, and way more fuzzy concepts like sonar, radar and attack by land and sea."

Samstag, 13. Dezember 2008

Staffel 5: Spieler von High Stakes Poker stehen fest

Endlich mal wieder eine Auzählung: Patrik Antonius, Mike Baxter, David Benyamine, Doyle Brunson, Nick Cassavetes, Ivan Demidov, Tom Dwan, Peter Eastgate, Eli Elezra, Antonio Esfandiari, Barry Greenstein, Phil Hellmuth, Jr., Phil Ivey, Phil Laak, Howard Lederer, Giorgio Medici, Dario Minieri, Daniel Negreanu, Ilari Sahamies, Bob Safai und Sam Simon.

Das sind die Teilnehmer der fünften Staffel von High Stakes Poker, die noch in diesem Monat im Golden Nugget gedreht wird. Mit dabei die WSOP-Helden Eastgate und Demidov mit gut gefüllter Kriegskasse, wobei Demidov als Zweitplatzierter nach Steuern mehr in der Tasche hatte als Eastgate, zumindest wenn es Eastgate nicht mehr gelungen ist, seinen Wohnsitz rechtzeitig zu verlegen. Das Spiel von Tom Dwan und Ilari Sahamies dürfte interessant werden. Schade ist, dass junge Spieler wie Cole South und Brian Hastings nicht dabei sind, die online um die höchsten Einsätze spielen. Und Matusow hatte schon etwas Besseres vor?

"What the hell kinda game is this? You show me, I show you... blabla... 20.000 buddy ... he didn't have anything."

Matusow kommentiert eine Hand zwischen Negreanu und Laak(ab 3:00).

Freitag, 12. Dezember 2008

WSOP in Zukunft ohne Rebuy?

Am schönsten sind Rebuy-Turniere, wenn du ständig deine Chips in die Mitte stellst und trotzdem gewinnst, gleichgültig wie schlecht deine Hand auch sein mag. Oder wenn du zumindest an einem Tisch sitzt, an dem ein Spieler ohne Rücksicht auf Verluste viele Chips in Umlauf bringt. So lange sich Spieler wieder einkaufen können, ist es ja das Ziel, möglichst viele Chips zu akkumulieren. Und das kann nur klappen, wenn viele Chips in Umlauf sind.

In Sachen WSOP bringt das den Vorwurf mit sich, dass Spieler mit der dicksten Brieftasche in dieser Phase wie verrückt spielen, sich quasi einen großen Chipstapel erkaufen und damit gute Chancen haben, das Turnier zu gewinnen. Unzweifelhaft haben sie einen Vorteil gegenüber einem Spieler, der sich vielleicht nur zwei Rebuys leisten kann. Verliert er, bleibt von ihm nicht mehr zurück als totes Geld. Was strategisch unklug ist.

Um dieses Szenario jedenfalls dreht sich die Debatte, ob es bei der nächsten WSOP-Ausgabe noch Rebuy-Turniere geben soll. Negreanu ist dagegen, weil ein Bracelet in seinen Augen wohl mehr erspielt als erzockt werden solle("I don't really enjoy crapshoot tournaments."). Bei allen anderen Veranstaltungen sei nichts gegen Rebuy-Turniere einzuwenden. Layne Flack ist dafür, der hat aber auch im letzten Jahr ein Bracelet bei einem Rebuy-Turnier gewonnen: Schließlich werde auch hier noch Poker gespielt und das Bracelet nicht einfach gekauft.

Via Hard-Boiled Poker. Und da findet sich in den Kommentaren eine ganz andere Erklärung von Dr. Pauly: Das Personal habe das Geld für die Rebuys eingesackt und genau das versuche Harrahs nun unter den Teppich zu kehren. Wunderbare Pokerwelt.

Dienstag, 9. Dezember 2008

World Blogger Championschip

Online Poker

I have registered to play in the PokerStars World Blogger Championship of Online Poker!

This PokerStars tournament is a No Limit Texas Hold’em event exclusive to Bloggers.

Registration code: 872009

Donnerstag, 4. Dezember 2008

Das 1.800-Dollar-E-Book

Buchliebhaber werden es nicht verstehen - schnöde $1.800 und das für ein E-Book? Cole South (aka "Muckemsayuhhh"), der bekannt ist für seinen loose-aggressiven Stil, hat es mit einem Koautor geschrieben. Es enthält sein gesammeltes Wissen über No Limit Hold'em. Das Buch, das bei Daily Variance zu erstehen ist, wendet sich an Spieler in mittleren und höheren Limits, die sich den Preis vielleicht auch leisten können. Mit dem Wissen von Cole South gerüstet, sollen Käufer den Preis an den Pokertischen schnell wieder einspielen können. So das Versprechen, ganz so einfach wird es sicher nicht sein. Geschäftstüchtig jedenfalls ist Cole South.

Es ist übrigens nicht das teuerste E-Book der Welt. Der Rekordhalter dürfte ein Sammelwerk über nukleare Energie sein, das bei 602 Seiten $6.232 kostet. Falls noch jemand ein wertvolles Weihnachtsgeschenk sucht und die Freundin mal richtig überraschen möchte.

Dienstag, 2. Dezember 2008

That's gambling, Teil II - Ziigmund gegen Cole South

"Auf Nummer sicher gehen wird dich niemals an die Spitze bringen. Wenn du erfolgreich sein willst, musst du eine Spielermentalität mitbringen." Der Mann, der da spricht, heißt Ilari Sahamies und ist bekannt für sein mitunter krudes Auftreten. Als er in diesem Sommer beim Big Game in Vegas am Tisch Platz nahm, war er angeblich angetrunken. Er hat ein loses Mundwerk und ruft seinen Gegnern nach Niederlagen, zumindest online, schon mal hinterher: "I hope you die." Auch gestern war Ziigmund in Stimmung und fluchte, dass sein Gegner, Cole South, so lange brauchte, um ihm, wie versprochen, zu sagen, welche Hand er hielt.

"huh whata jerk!"

Ziigmund hatte in der folgenden Hand angeblich ein Full House gepasst, als bereits $170.000 im Topf waren und er eine nur relativ kleine Summe nachzuzahlen hatte.



Ziigmund: was it bluff?
Cole South: heh i cant say in the middle of a match u know
that =) tell u after
Ziigmund: ihad 8J

Bald darauf verlor Ziigmund einen weiteren großen Pott, und es kam zu dem folgenden Gespräch:

Cole South: gg?
Desktopius (Observer): brutal
J van den B (Observer): LOL
Ziigmund: yes
Cole South: ok gg
Cole South: gl
Ziigmund: what u had
Cole South: =)
Ziigmund: ????
Ziigmund: u said u tell me
Ziigmund: huh whata jerk
Cole South: lemme get it 1 sec
Cole South: 1 sec
Ziigmund: o
Ziigmund: k
Cole South: to Cole South: [Js 6d 8h 9s ]
AchillesH33l (Observer): :O
bigharry1985 (Observer): spltit pot
llConquestll (Observer): sick
Cole South: sick one
Ziigmund: same hand
Malibu_Ladyy (Observer): soooo
sikkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkk

Ziigmund: how u can move in
Cole South: thought u raise jj earlier on
Ziigmund: sickest i have seen
Cole South: so thought i could bluff u off of
Cole South: j8
Ziigmund: ok
cigarette508 (Observer): ziig u rock!!!

Ziigmund verschwand, doch nur für ein paar Minuten. Dann war er wieder da, erholte sich zunächst, bevor ihn das Glück wieder verließ und er am Ende einen Topf von fast $375.000 verlor.



Der Fluch der Asse

Montag, 1. Dezember 2008

"That's gambling"

15 Buy-Ins zu verlieren ist nicht schön, kann aber bei PLO immer mal passieren. Der, dem es widerfahren ist, reagierte in einem Forumsbeitrag mit einer seltsamen Strategie: "Ich lasse mir meine gesamte Bankroll ausbezahlen und pumpe sie in den Aktienmarkt. (cashed out my whole br LOL...gonna pump it into some stocks)"

Lee Jones antwortete: "That's.... that's gambling."

Und irgendwie, auf eine geheimnisvolle Weise, passt dazu die Nachricht aus Hessen, nach der das Land den Zugang zu Online-Glücksspiel-Angeboten sperren will. Na dann mal los!