Mittwoch, 14. Januar 2009

Ein Arbeitstag und ein Arbeitsjahr eines Pokerpros

Wie sieht der Arbeitstag eines Pokerpros aus, der in Monaco lebt? Er schläft lange, steht so zwischen zwei oder drei Uhr am Nachmittag auf, trainiert seinen Körper, isst auswärts und spielt danach die ganze Nacht. Das klingt schon nicht mehr ganz so glamourös, wie es sich zunächst anhört, das klingt schon mehr nach Arbeit und Disziplin.

Die Rede ist von Brian Townsend, der unter dem Online-Namen "sbrugby" angeblich innerhalb von 18 Monaten von den 25c/50c-Spielen aufstieg zu den höchsten Limits. Tatsächlich verlief das letzte Jahr nicht ganz so glamourös für Townsend. Mit einer Pokerpartie gegen den legendären Bobby "The Owl" Baldwin und dem Wechsel von No Limit Hold'em zu Omaha begannen die Schwierigkeiten. Townsend verspielte über eine Million, schob eine Million nach, setzte sich wieder an die Omaha-Tische mit den höchsten Einsätzen und verlor - 1 Million in sechs Wochen, schreibt InsidePoker. Das ist alles nicht ganz neu, aber eine lesenwerte Geschichte (Bitte die photographische Inszenierung der britischen Pokerfreunde wohlwollend zu beachten: Townsend im Nadelstreifenanzug und mit Cognac-Schwenker, vermutlich war Apfelsaft drin. Und im Text ist zu lesen, dass Townsend nicht einmal seine Anzuggröße kannte, als er im Vorfeld danach gefragt wurde).

2008 brachte auch einen kleinen Pokerskandal, Townsend wurde des "Multi-Accounting" überführt und verlor für sechs Monate seinen Status als Pro in Rot bei Fulltilt. Townsend erklärte sein Spiel unter anderem Namen mit einer Mischung aus Scham und Eitelkeit. Wegen seiner schlechten Ergebnisse musste er kleinere Limits spielen. Hier ein Pokernews-Interview zum Thema:



Dieses Jahr scheint gut angefangen zu haben für Townsend. Nach 12 Tagen und nur 5.000 Händen liegt $140.000 vorne, schreibt er in seinem Blog. Er habe sehr konzentriert gespielt und sei er nur einmal auf Tilt gewesen.

Wie Tilt bei ihm abläuft?

Dabei werfe er nicht einfach mit schlechten Händen sein Geld in die Mitte, sondern er spiele ohne wirklich über seine Entscheidungen nachzudenken. Wie im Nebel, eine Art Blindflug. Meist liege es daran, dass er zu lange spiele. Und diese Form von Tilt hält er für die schlimmste, weil sie so schwer zu bemerken sei. Aber auch darin werde er besser, meiste spiele er nicht mehr als eine halbe Stunde in diesem Zustand.

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