Mittwoch, 28. Januar 2009

Poker - das schöne neue Hobby

Pokersucht ist bestimmt kein schönes Hobby, vermutlich ist es sogar noch ein teures. Das beste Gegenmittel dagegen dürfte eine intensive Beschäftigung mit dem Spiel und seinen Grundregeln sein, zum Beispiel dem unverzichtbaren Bankrollmanagement. Und wer das tut, der kann Poker zu einem schönen Hobby machen, so wie es das wahrscheinlich für die meisten ist. Andere spielen halt Golf. Poker fällt in meinen Augen unter das Recht auf die freie Entfaltung der Persönlichkeit, und die wird vom Grundgesetz garantiert; zugegeben, es gibt da noch ein paar rechtliche Schwierigkeiten.

Das Hamburger Abendblatt hat für einen Artikel den reißerischen Titel "Poker - die gefährliche neue Sucht" gewählt. Einige Informationen sind dennoch interessant. Laut einer Studie des Bremer Psychologie-Professors Gerhard Meyer seien mehr als drei Prozent der Deutschen spielsüchtig, Tendenz steigend. "Männlich. Etwa Mitte 20. Migrationshintergrund", das seien die typische Merkmale, meint Suchttherapeutin Sabine Auf dem Felde. Mit Sorge betrachte sie einen Trend, der vor allem junge Leute begeistert: Poker. Und natürlich ist auch das Internet mal wieder gefährlich, heißt es dann weiter im Text. Diese Sorgen und Bedenken werden aber wahrscheinlich wenig daran ändern, dass das Internet aus der Alltagskultur nicht zu verdrängen ist und Poker wahrscheinlich auch nicht. Poker ist Pop, ob einem das nun gefällt oder nicht. Da hilft nur Aufklärung und keine Panikmache.

Noch ein paar Zahlen: "Immerhin verdient der Staat knapp vier Milliarden Euro an Roulette, Sportwetten und Lotto. Damit nimmt er stolze 915 Millionen Euro mehr durch die Glücksspielsteuer als durch Alkoholsteuern ein, weiß Meyer."

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