Donnerstag, 5. März 2009

Bad Beat, Baby!

Es ist immer gut zu wissen, dass es auch außerhalb des Pokertischs Bad Beats gibt. Die Leute gehen ganz unterschiedlich damit um. Angesichts des Bad Beats, den eine außer Kontrolle geratene Horde Primaten namens Banker dem Rest der Welt verpasst hat, schlug der ehemalige Bürgermeister von London Ken Livingstone in einem Interview mit dem Evening Standard vor:

Honestly, we should shoot one banker a week until the others improve.

Aber reden wir nicht über schlechte Zeiten, sondern einfach über einen schlechten Tag. So einen hatte die 27-jährige Latrease Goodman. Sie bestellte und bezahlte zehn Chicken McNuggets in einem McDonald's. Leider waren die Nuggets gerade aus, woraufhin Latreasa Goodman ihr Geld zurückhaben wollte. Doch das wurde ihr verwehrt, sie solle doch bitte ein anderes Gericht wählen. Geld werde in so einem Fall grundsätzlich nicht zurückerstattet. Was man hat, das hat man. Das erinnert irgendwie auch an Banker. In ihrer Verzweiflung wählte Latreasa Goodman kein anderers Gericht, sondern den Notruf 911. Die Polizei war nicht gerade begeistert davon, dass wegen einer solchen Petitesse der Notruf bemüht wurde. Mit der Folge, dass sich Latreasa Goodman nun vor Gericht zu verantworten hat. Der Vorwurf lautet: Mißbrauch des Notrufsystems. Bad Beat, Baby! Immerhin, hat McDonald's sich inzwischen bereit erklärt, das Geld zurückzugeben.

Aber diese seltsame Geschäftspraxis, das Geld, das man hat, erst einmal zu behalten, gibt es offenbar auch andernorts. Und das ist der Bad Beat des Victor Vega. Da Victor Vega ein stadtbekannter Psychopath aus der Vorhölle von Los Angeles ist, könnte es Tote geben.

"Ken, you want me to shoot them for you?"

Victor Vega, nicht nur Psychopath, sondern auch vielseitig talentierter Pokerspieler, wollte mal wieder einen neuen Fischteich ausprobieren. Paradise Poker klingt gut. Victor nahm einen Batzen Cash und spielte ein paar Hände. Dachte sich dann, ach, warum? Ich bin doch gut aufgehoben, da, wo ich mich sonst herumtreibe. Victor wollte sein Geld einsacken und an gewohntem Ort seiner Tätigkeit als Hobbykiller nachgehen. Doch bei Paradise Poker, das eng verbandelt ist mit dem Sportwettenabieter Sporting Bet, gibt es eine offenbar aus guten Gründen geheim gehaltene kleine Klausel. Bevor du dein Geld zurückbekommst, musst du erst 70 Prozent davon eingesetzt haben. Und bis es so weit ist, behalten sie dein Geld. Victor Vega brauchte fünf Tage, um herauszufinden, was überhaupt los war. Dann, nach wiederholten Chats mit Vertretern des Kundendiensts (CS):

CS: Please be aware that in order to be able to withdraw funds the player must wager at least 70 % of the amount he /she deposited
CS: Since you have not met that requirement the payout has been cancelled
CS: We are sorry that our policy inconveniences you
VV: Where can I find this policy?
CS: This is an unwritten policy which cannot be found on our web site as this is an internal rule
VV: WHAT?
VV: Are you guys crazy?
CS: The reason why this policy cannot be found in rules on our web site is that we are working on withdrawal page
CS: Once it has been created you will certainly be able to read this rule out there

Derart freundliche Gespräche mit den Mitmenschen können sogar hartgesottene Killer wie Victor Vega an die Grenze ihrer Tiltkontrolle bringen. In seinem Psychopathen-Hirn entstehen doppelbödige Gedanken: Vielleicht ist das Leben nicht schön? Und wenn das Leben nicht schön ist, wäre es dann nicht besser, er würde andere von ihrem Leid am Dasein befreien?



Vorerst gab sich Victor Vega aka Mr. Blonde mit einer kleinen Beschwerde zufrieden bei der vermeintlich zuständigen Alderney Gambling Control Commission, doch die wollte nicht zuständig sein, obwohl sie auf der Website des Anbieters genannt wurde. Ihr kennt die Gedanken des Mr. Blonde: Ken, you want me to ...?

Das war das Hinterletzte aus der Kategorie Bad Beat. Deswegen braucht Mr. Blonde zur Abwechslung etwas Unterhaltung, und da sich seine Kumpel Mr. Pink und Mr. Orange seit Stunden über Videos von Madonna unterhalten, fügt er seiner Sammlung Pokerpopsongs auch ein paar hinzu. Ein ansehnliches Video mit Auftritten von Hellmuth, Chan und Flack. Eignet sich vermutlich auch für eine feministische Kritik am machistischen HipHop, aber was soll's, denkt sich Mr. Blonde. Es ist ja nicht zu übersehen, die Damen machen den Chor und sehen gut aus.





Der nächste Song ist aktueller, schneidet aber ziemlich weite vorne ab in der Kategorie schlechte Popsongs. Musikalisch mau, ohrwurmtechnisch wird dir tendeziell schlecht davon und der Choreograph gehört bestraft, schon allein für diese Szene, in der die Dame namens Lady Gaga zum Wort Poker Face mit der Hand ihr Gesicht umwedelt - das ist sagenhaft lächerlich. Eine andere Szene ist so schlecht, dass sie fast schon wieder kultig sein könnte, zwei, drei Sekunden aus einer Partie Strip Poker - haha, BAD BEAT, BABY! Doch Mr. Blonde denkt: Do you have any idea what these ladies make?



3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

"Honestly, we should shoot one banker a week until the others improve."
lol, das ist doch mal ne kreative Variante des Spruchs:
"Alle in einen Sack und dann mit dem Knüppel drauf. Da triffst immer den Richtigen"

Sascha hat gesagt…

Lol die Welt ist zu krank - ich sags ja immer wieder ^^

Anonym hat gesagt…

*zustimm*