Montag, 7. September 2009

Die Negreanu-Story, Volkssport Poker und das "heutige Orangenwerfen"

InsidePoker bringt die Pokergeschichte von Daniel Negreanu, seine Ups und Downs, seine Schwächen und seine Stärken, die guten und schlechten Zeiten. Die schlechten, das waren die, in denen er das Spiel nicht ernst nahm und ganz gerne ein Gläschen dabei trank ("Drinking and playing is not playing – it’s donating."). Negreanu erzählt von den Entscheidungen, die den Unterschied machten. Was war nötig, dem guten Pokerspieler zu einer dauerhaften Pokerkarriere zu verhelfen? Talent allein reicht nicht, du brauchst auch Disziplin:

"I shouldn’t be a screw up because I am capable of having the discipline to do the right things."

Was gab es sonst noch zu lesen? Ein Reporter des Hamburger Abendblatts hat sich am "neuen Volkssport" versucht - ja, Poker. Für den Reporter lief es nicht so gut:

"Dass der Zaster ganz persönlich in immer weitere Ferne rückt, liegt am grauenhaften Blatt, natürlich, aber auch an der hasenfüßigen Spielweise. Der finale Bluff geht nach hinten los. Ausgezockt, nach gerade mal 53 Minuten."

Und weil er von der FullTiltPoker.net Million Euro Challenge in Hamburg berichtete, darf er auch auftreten, "ein Mann mit langem Haar, Vollbart, Samtjackett und Cowboyhut schlendert Richtung Podium. 'Jesus!', flüstert eine Frau ergriffen. Gemeint ist Chris 'Jesus' Ferguson (46) aus Los Angeles, Champ fast aller Klassen, Ikone und Idol gleichermaßen. Der Doktor der Mathematik gewann in den letzten Jahren 7,7 Millionen Dollar und gilt als megacool. Nebenbei beherrscht er das Kunststück, eine Karotte mit dem Wurf einer Pokerkarte aus drei Meter Entfernung zweizuteilen."

Womit wir beim Obst und Gemüse wären. Der Züricher Tagesanzeiger berichtet aus der Schweizer Pokerszene, wo nicht nur legal, sondern auch illegal gespielt wird. Und zu diesen Runden verabredet man sich selbstverständlich mit codierten SMS: "Das heutige Orangenwerfen geht weiter in der Zypressenstrasse." Die Besetzung bei diesen zwielichtigen Treffen in der Züricher Unterwelt: "risikofreudige Secondos, ältere Schweizer aus der Agglomeration, einige Kunstszenetypen, Herren aus dem Milieu und manchmal Hausfrauen." Gelegentlich fliegt eine Runde auf: "Wenn die Bullen dann einfahren", berichtet ein Pokerprofi, "kommen sie wie im Film. Mit Türeintreten, Masken, Gewehren. Wobei ich das nie gesehen und nur gehört habe. Und mit jeder Weitererzählung werden die Gewehre grösser und die Masken fürchterlicher."

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2 Kommentare:

San Pellegrino hat gesagt…

zürcher! zürcher! nix "züricher"

Victor Vega hat gesagt…

Das ist nicht bewiesen ;-), aber ich denke d(a)rüber nach...