Das ist zunächst einmal verständlich, möglicherweise aber etwas kurzsichtig. Angst und Furcht bestimmen das Denken, nicht der Wille etwas zu erlernen. Denn ein Pokerspieler kann viel lernen über sich und das "richtige Leben". Er lernt, dass seine Handlungen Konsequenzen haben, dass sie bedacht werden müssen. Er lernt, dass er nicht immer gewinnen kann, aber dass eine Niederlage nicht das Ende der Welt ist. Er lernt, dass er Disziplin und Ausdauer braucht, um seine Ziele erreichen. Und er lernt, dass er aufhören kann, sich selbst zu schaden, indem er eben nicht auf Tilt schaltet, nur weil eine Hand unglücklich verlaufen ist. Er lernt, sich nicht von negativen Gefühle mitreißen zu lassen, er erlangt ein Bewusstsein über die Kraft negativer Gefühle und Gedanken. Und das ist eben das Gegenteil davon, negative Gefühle zu verdrängen und zu verneinen - so als seien sie gar nicht vorhanden oder dürften gar nicht vorkommen. Wer das weiß, dem fällt es leichter, glücklich zu sein.

Aber, hey, das ist ein Pokerblog, also warum soll ein Pokerspieler das Buch lesen? Poker hat meiner Ansicht nach viel mit Sport gemeinsam, neben körperlicher Fitness vor allem in der mentalen Einstellung. Es geht um Aufmerksamkeit, Intuition, die Fähigkeit, Entscheidungen in schwierigen Situation zu treffen. Und genau darum geht es auch in Sacred Hoops. Deswegen steckt in den Geschichten von Jackson viel, das sich leicht auf das Pokerspiel übertragen lässt; manche Passagen klingen sogar so, als wären sie für ein Pokerbuch geschrieben worden:
"In Zen it is said thet the gap between accepting things the way they are and wishing them to be otherwise is 'the tenth of an inch of difference between heaven or hell.' If we can accept whatever hand we've been dealt - no matter how unwelcome - the way we proceed eventually becomes clear. This is what is meant by the right action: the capacity to observe what's happening and act accordingly, without being distracted by self-centered thoughts. If we rage and resist, our angry, fearful minds have trouble quieting down sufficiently to allow us to act in the most beneficial way..."
1 Kommentar:
Schein ein interessantes Buch zu sein und Deinen Schlussfolgerungen kann ich mich nur anschliessen. Ich lese gerne und viel, auch und gerade veile Bücher die Vordergründig nichts mit Poker zu tun haben. Aber mental macht das eine Menge aus. Viel Erfolg
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