Freitag, 18. September 2009

Illegale Pokerrunde in Leipzig, Unterschlagung in Vegas und noch mehr Bing Blang Blaow

In der letzten Zeit hat sich viel angehäuft, was hier noch notiert werden soll. In Leipzig hat die Polizei eine Pokerrunde, an der 18 Türken beteiligt waren, durch feindliche Übernahme beendet. Dabei fanden die Polizisten 8.000 Euro in Bargeld und eine geringe Menge Rauschgift. Ein Spieler ging nicht über Los, sondern gleich in die nächste JVA. Gegen ihn lag ein Haftbefehl vor.

Im Planet Hollywood in Vegas sind die Manager des Pokerraums wegen Unterschlagung aufgeflogen. Betrogen haben sie nicht das Casino, sondern die Spieler, indem sie Gelder von einem Bad Beat Jackpot abzwackten oder Spieler erfanden, die den Jackpot gewonnen haben sollten, den Pokerraum aber natürlich nie von innen gesehen hatten. Gescheitert sind sie vermutlich an der Videoüberwachung und einem alten Freund, der sie hochgehen ließ (via Tao of Poker). Immerhin, es war nicht alles umsonst. Die Unterschlagung von $2,201 brachte ihnen einen Platz in der Hall of Fame der dümmsten Pokerverbrechen ein.

In einem Cardplayer-Artikel erklärt Tom Dwan aka durrrr sein Vorgehen mit Flush Draws in zwei Händen, die er bei Poker After Dark gegen Ziigmund und Patrik Antonius gespielt hat.

Bing, Blang, Blaow verspricht Barry Greenstein für die nächste Staffel von High Stakes Poker, die laut Poker News Daily bereits im November gedreht und Anfang 2010 gesendet werden soll. Um Geld für wohltätige Zwecke einzusammeln, wird Greenstein die Phrase "Bing, Blang, Blaow" in der Show unterbingen. Bei 2+2 wird noch gerätselt, ob er noch weiter geht und sich einen Chip zur Brust nimmt ("and rub it on my titties") oder ob das schon zu obszön ist für die saubere Fernsehpokerwelt - selbst im Namen der Wohltätigkeit.

In Atlantic City, im Borgata, hat sich ein Pokerspieler namens Abraham Korotki ziemlich unbeliebt gemacht. Weil es rechtlich möglich war, spielte er kurzerhand ein Turnier, das eigentlich den Damen vorbehalten war. Es war wohl kein Witz oder eine verlorene Wette, die ihn dazu nötigte. Auch trat Korotki nicht als Drag Queen auf. Angeblich war Korotki nur sauer, weil er aus dem $1k NLHE-Turnier geflogen war (via Dead Money = Sir AlCantHang). Korotki nahm die Sache ernst. Das Ärgerliche daran: Er gewann das Turnier gegen ein Feld von 269 Frauen. Du kannst dir vorstellen, dass das Stoff für ziemlich hirnlose Männerphantasien ist, zum Beispiel zu finden in diesen Kommentaren.

Und nicht zu vergessen die berühmteste Hand des Monats, vermutlich des Jahres, und zugetragen hat sie sich, wie inzwischen auch jeder weiß, bei der EPT in Barcelona. Involviert waren Tobias Reinkemeier und Roland de Wolfe.



Über die Hand wurde schon viel geschrieben, es wurde geklärt, ob die Hand von de Wolfe wirklich tot war. Im Grunde sind sich alle einig, dass de Wolfe tatsächlich gemuckt hat. Es wurde auch darüber diskutiert, ob das Verhalten von Reinkemeier schlicht unsportlich gewesen sei. Aus meiner Sicht war es das, allerdings wurde es das erst dadurch, wie Reinkemeier seine Hand spielte. Denn er wäre gar nicht auf diesen hässlichen Psychotrick angewiesen gewesen, hätte er seinem richtigen Read vertraut. Hätte er de Wolfe am River mit einem ordentlichen Einsatz dazu gebracht, König hoch wegzulegen, um dann meinetwegen noch die nicht vorhandene Hand mit Dame hoch zu zeigen - das hätte Stil gehabt. Den Check-Call auf dem River, der ihn in diese missliche Lage brachte, den verstehe, wer will. Und überhaupt, online wäre das nicht passiert.

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