Samstag, 16. Januar 2010

Billy Kopp ist verloren und eine Slowroll nach deutschem Rezept

An Billy Kopp werden sich die meistern erinnern wegen seines zweifelhaften Abgangs beim Main Event der World Series of Poker 2009. Er saß auf einem Monster-Stack mit mehr als 20 Millionen, den er nach einem gefloppten Baby-Flush zu Darvin Moon rüberschob. Moon hatte einen besseren Flush gefloppt. Es war wahrscheinlich die heiß diskutierteste Hand des Main Events - zu aussichtsreich war die Position von Kopp, als dass er in dieser Situation ein so großes Fass hätte aufmachen müssen. Aber das ist lang her und dient nur als Aufhänger für eine Art Home Story. Billy Kopp hat sich den Lost-Virus eingefangen. Die TV-Serie Lost macht zweifellos süchtig, und bislang kenne ich noch niemanden, den Lost kalt gelassen hätte. Das Projekt von Kopp ist es nun, alle fünf Staffeln zu sehen, bevor die sechste Staffel ausgestrahlt wird. Aber was macht er, der Kulturbanause, er spielt dabei Poker: "As I type this, I am up at 3AM Pacific Time watching the finale of season one and playing cash games on UB."

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Die PCA habe ich nach dem Main Event nicht mehr verfolgt. Das Konzept einer Mannschaftsweltmeisterschaft hat mich noch nie vom Hocker gehauen. Mir fehlt da so ein gewisses Gen, nehme ich an. Jedenfalls stieß ich heute bei Pokerati auf den folgenden Clip über eine Hand beim World Cup of Poker VI.


"Most epic slowroll in poker history!"

Die Deutschen haben sich nach allen Regeln der Kunst unbeliebt gemacht, auch wenn im Pokerstarsblog von möglicherweise mildernden Umständen zu lesen ist: "...Sascha schaute nervös an die Rail zu seinem Kapitän Jan Heitmann, der sofort reagierte und den Timeout ansagte. Sascha bestätigte die Geste am Tisch und das Team zog sich zur Beratung zurück." Auch wenn der Ruf nach dem Timeout also von Heitmann kam, kannst du dich prima fremdschämen. Ziemlich peinliche Sache, das.

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