Samstag, 6. März 2010

Vodoo, Pokermode und eine verfluchte Woche

Pokermode im Wandel der Zeit: Ein neues aufregendes Kapitel in Sachen Bekleidung am Pokertisch hat Marc Gork bei der EPT Berlin aufgeschlagen. Diesmal gab er sich nicht als Intellektueller aus, der eigentlich ein Reclamheft liest und nur nebenbei pokert, nein, diesmal bereitete er sich entweder auf den 1. Mai in Kreuzberg oder auf eine Zukunft als Sklave Marc vor. Gewagt, gewagt, raunte das fachkundige Publikum am Laufsteg. Auf der Sturmhaube steht übrigens: Sometimes u need nuts, sometimes u need balls. Wann kommt das Vermummunsgverbot am Pokertisch?

* Endlich weiß die Welt, wer Isildur1 nicht ist. Viktor Blom offenbar nicht, denn der spielte bei der EPT in Berlin, während Isildur1 zur selben Zeit auf Full Tilt sein Unwesen trieb. Vermutlich nur ein geschicktes Manöver.

* Ein paar Hände gespielt in dieser Woche und jede Menge Suckouts eingesteckt. Ridonkulous.

* Und nun zum Death Match - Vega gegen den Royal Flush Blogger: Stefan "vodoo" Schüttler hat sich eine Stoffpuppe von Victor Vega geschnappt und eine Nadel hineingestochen. Autsch! Er nannte es einen offenen Brief und legte mit einer furchterregenden Überschrift los. Dabei ging es zu Anfang nur um ein harmloses Zitat von Daniel Negreanu: "Pokerspieler sind die letzten wirklich freien Menschen." Es folgte Vegas Zusatz: "Aber das wären sie natürlich nur, wenn sie ihr Tageswerk nach fünf anstatt nach 15 Stunden beenden könnten." Beim Vodoo aber geht es rund und durcheinander mit vielen Anspielungen gemünzt auf ein vermutlich belesenes Publikum, es folgt ein bisschen Psychozeuch über Zwänge durch innere Strukturen, der Verweis auf Dr. Freud, der, glaube ich, Glücksspiel für einen Masturbationsersatz hielt. Vega sagt ja zur Freiheit, zur Freiheit von und zu (...Freud oder Masturbation), ganz wie du willst, aber wenn ich mir vorstelle, dass ich 10-15 Stunden am Tag, und das jeden Tag, spielen muss, um irgendwie über die Runden zu kommen, mehr schlecht als recht, und auch noch darunter leide wie der in der Reportage beschriebene Spieler, dann ist das ein wenig schönes Szenario und sicherlich keines, bei dem ich mich besonders frei fühlen würde. Dafür dann noch die Parole "Poker macht frei" auszugeben ist geschmacklos. Ach was , das ist sie in jedem Fall. Wer Spaß am Spiel hat, der soll spielen; wer erfolgreich ist, dem sei es gegönnt, und der darf sich dann aufgenommen fühlen im "Verein freier Menschen", den sich Negreanu vorstellt oder den er vermutet. Wie Marx den gefunden hätte, sei mal dahingestellt. Aber vielleicht sind ja sogar ein paar dabei, die mit der am Spieltisch gewonnen Freiheit etwas anfangen können. Das wäre ja dann auch schon was. Herzlich, Ihr Vega

3 Kommentare:

friederike hat gesagt…

die sturmhaube wird er nach den heutigen ereignissen wohl hoffentlich so schnell nicht wieder aufsetzen.

Victor Vega hat gesagt…

wegen verwechslungsgefahr. gäbe sonst eine dauerschschlagzeile:
"ept: marc gork erneut verhaftet - sicherheitsleute hielten ihn für räuber".

friederike hat gesagt…

ich dachte eher an "der insider saß an tisch 17"