Samstag, 11. September 2010

Samstagstilt mit Pokermedien, Prahlad Friedman und der Mafia

* There is no biz like showbiz. Höre mich derzeit durch die Tournamentality-Serie von Vanessa Selbst auf DeucesCracked. In Episode 3 berichtet Garrett "gman" Adelstein von einem etwas skurrilen Erlebnis beim Main Event der diesjährigen WSOP. Den Tag 4 hatte er als einer der Chipleader beendet und ESPN hatte Interesse an einem Interview mit dem jungen Spieler aus Arizona. Es kam jedoch weder am Ende von Tag 4 noch am Morgen von Tag 5 zustande, sondern erst am Abend von Tag 5. Da war Adelstein schon aus dem Turnier geflogen, immerhin im Geld auf Platz 222 für gut 48.000 Dollar. Jetzt aber sollte er so tun, als sei er noch im Turnier, als sei er gerade erst der Beginn von Tag 5, als sei er noch einer der Chipleader. Er habe es dann gemacht, schließlich würde der Fernsehauftritt ihn aus Sicht von Freunden und Familienangehörigen zu einem "echten Pokerspieler" machen. Aber ein richtiger Spaß sei das nicht gewesen. Vanessa: Ridiculous and brutal.

* Große Diskussionen verursachte in dieser Woche eine Hand mit Prahlad Friedman vom Main Event der diesjährigen WSOP. Der Vorwurf an Friedman lautete: Angle Shooting. Gegen einen gern auch mal bellenden Gegenspieler ließ Prahlad Friedman die Uhr ziemlich weit herunterlaufen, bevor er seinen Call ansagte und damit All-In war. Doch der Floorman, der die Zeit nahm, erklärte die Hand für tot. Er glaubte, dass der Call zu spät gekommen sei. Ein großes Drama, viel Glück für Friedman, aber kein Angle Shooting, IMO.

* Deutscher High Roller um 10k gescamt! @ Hochgepokert: "Auf seine gelinde gesagt ausgesprochen schlechte Zahlungsmoral angesprochen, erfand Woolf immer wieder neue Ausreden, wie zum Beispiel die, dass er ebenfalls Schulden bei der Mafia habe und die Zahlung dieser eine höhere Dringlichkeit hätten." Die Rede ist von Dustin "Neverwin" Woolf, der angeblich seine Schulden nicht bezahlt. Seine Weste ist auch nicht ganz weiß. 2007 wurde Woolf von PokerStars wegen wegen Multi-Accounting verbannt.

* Bei Poker News Daily macht sich Dan Katz Gedanken über die Abhängigkeit des Pokernachrichtengeschäfts von ihrer Haupteinkommensquelle, der direkten Werbung durch Pokerräume oder vergleichbaren Deals mit ihnen. Katz nennt es einen ziemlich verzwickten Interessenkonflikt, denn unabhängige Berichterstattung sieht natürlich anders aus. Aber er hofft, dass die mögliche Legalisierung des Online-Poker in den Vereinigten Staaten diese Abhängigkeit lösen könnte. Schließlich seien Pokerspieler eine interessante Zielgruppe für viele Unternehmen. Je größer die Akzeptanz von Online-Poker in der Normalbevölkerung werde, desto eher würden auch Werbende aus anderen Bereichen auf Pokerseiten werben. Nicht von heute auf morgen, aber doch Schritt für Schritt. Und vielleicht werde dann auch die Qualität der Poker-Berichterstattung besser.

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