Mittwoch, 27. Oktober 2010

Boom, schnelles Geld und dann kam Pokertraining

Sind Pokertrainingsseiten der Untergang des Online-Poker? Oder verdienen sie eigentlich einen Orden?


Warum kamen erfolgreiche Spieler wie Doyle Brunson oder Dan Harrington auf die Idee, ihr Pokerwissen in  Büchern zu verewigen? Okay, leicht verdientes Geld wäre eine Anwort. Warum konnten sie nicht einfach schweigen und in Ruhe weiter Poker spielen? Denn das hätten sie nach Ansicht von Eric Seidel  tun sollen. Der Mann, der gerade erste in die Poker Hall of Fame aufgenommen wurde, hat wenig übrig für die Trainingsindustrie, die sich um das Pokerspiel gebildet hat: Lehren oder schweigen? 

Samstag, 16. Oktober 2010

Das Tiltgedicht

Bing Blang Blaow ist Kult, jetzt gibt es eine Fortsetzung als Gedicht nach schwerem Tilt, "The R4v3n":

Once upon a midnight dreary
while I grinded buzzed and bleary...


Via Thinking Poker

Freitag, 15. Oktober 2010

Spieler, Hasardeure, Gauner, Pokerfluffer

Heya Tilter, hoffe, es läuft gut für euch und ihr seid bester Laune. Schmeiße mal wieder ein paar Cents unters Volk, den neuen Dead Money-Text. Er handelt diesmal von den kleinen Tricks der Spieler, um an das Geld ihrer Mitspieler zu kommen. Manche bewegen sich noch im Rahmen des Erlaubten, andere gehören in die Kategorie fies, gemein, schlicht unfair. Und dann wäre da auch noch der organisierte Betrug, der das Pokerspiel seit den Zeiten von Wild Bill Hickok begleitet hat. Dazu gibt es ein paar Fragmente aus den Werken der Kulturindustrie.

Apropos Wild Bill und der Wilde Westen. Serienfans werden die HBO-Serie Deadwood kennen. Die Serie beschreibt das Entstehen einer Goldgräberstadt in den 1870er-Jahren. Deadwood war demnach ein dreckiges und verruchtes Loch, irgendwo in South Dakota. Alkohol, Bordellbesuche und Glücksspiel waren die beliebtesten  Freizeitbeschäftigungen der Goldsucher, wenn sie aus den Black Hills nach Deadwood kamen. Dorthin hatte es auch Berühmtheiten des Wilden Westen verschlagen wie Wild Bill Hickok oder Calamity Jane. Hickok schlug sich als Spieler in Deadwood durch. In einer Szene gewinnt Wild Bill bei einer Pokerpartie eine Hand gegen den eher schmierigen Zeitgenossen Jack McCall. Die Hand brachte ihm nicht viel Glück. McCall rächte sich und erschoss Hickok später hinterrücks. Und es waren Zeiten, in denen man auch nach einem Mord  von einem Gericht freigesprochen werden konnte.

Montag, 11. Oktober 2010

Bisschen Metagame gefällig?

Offensichtlich kennen sich die beiden Herrschaften gut, Nanonoko und thebud9999. Ein wenig irre die Hand, aber lustig ist es schon.

Poker Stars $25/$50 No Limit Hold'em - 6 players

DeucesCracked Poker Videos Hand History Converter

Blom21 (BB): $6766.00
thecortster (UTG): $5075.00
ADZ124 (MP): $6069.00
nanonoko (CO): $20349.00
thebud9999 (BTN): $5000.00
0Human0 (SB): $5422.00


Pre Flop: ($75.00)
2 folds, nanonoko raises to $150,
thebud9999 raises to $500,
2 folds,
nanonoko raises to $8550,

thebud9999 SNAPCALLS $4500 all in

Flop: ($10075.00) J of hearts A of diamonds Q of diamonds (2 players - 1 is all in)
Turn: ($10075.00) 4 of hearts (2 players - 1 is all in)
River: ($10075.00) 3 of hearts (2 players - 1 is all in)

Final Pot: $10075.00

nanonoko shows 8 of clubs Q of clubs (a pair of Queens)

thebud9999 shows T of clubs A of spades (a pair of Aces)

thebud9999 wins $10072.00

(Rake: $3.00)

Dienstag, 5. Oktober 2010

Bad Beat für Luckbox Juanda

Als Fan von John Juanda (war ich schon immer und bin dafür gelegentlich schief angesehen worden) konnte ich mir gestern das Heads Up der EPT London gegen den jungen Schotten David Vamplew nicht entgehen lassen. Vamplew gewann, obwohl sich während des HU vermutlich niemanden gefunden hätte, der auf seinen Sieg gesetzt hätte. Die Überlegenheit von Juanda war zu deutlich. Der spielte viele Flops und gewann viele Pötte ohne Widerstand. Negreanu glaubte, dass Juanda dafür nicht immer die besseren Karten brauchte, sondern dass er einen Tell bei seinem Gegner entdeckt habe.


Zweimal war Vamplew all in und lag hinten, beim ersten Mal war es noch ein Coin Flip, beim zweiten Mal  check-raiste er auf dem Turn all in mit einem Flush Draw gegen die Nut Straight von Juanda. Und der kam an auf dem River an. Nach dieser Hand lief nicht mehr viel für Juanda, er baute noch einmal kurz seinen Vorsprung aus, doch dann verlor er in schneller Folge einige Pötte. Und das war's. Vamplew erhielt für seinen Sieg £900.000, für Juanda blieben £545.000 Schmerzensgeld. Juanda klang nicht zu sehr enttäuscht, als er twitterte: "Finished 2nd in EPT London (£500,000). Not too bad for 5 day work!:) Congrats to the Champ David Vamplew. Thank you all for rooting 4 me!"

Nicht immer gewinnt der bessere Spieler. In einem Interview unmittelbar nach dem Sieg bekam Vamplew das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht. Er räumte ein, dass er viel Glück gehabt hätte, aber schließlich brauche man eben etwas Glück, um ein Turnier zu gewinnen. Was soll er sonst sagen? Aber er ahnte doch, dass Juanda ihm über war. Er freue sich auf die Übertragung im Fernsehen, damit er die Hole Cards sehen könne, um zu beurteilen, ob ihn Juanda ausgespielt habe.

Es war ein langes Heads Up. Ich war ab sieben Uhr abends dabei, und es dauert bis kurz vor Mitternacht, bis der Sieger feststand. Aber wie so oft sind die Übertragungen von der EPT die Stunden vor dem Rechner wert. Spannendes Spiel, gute Qualität von Bild und Ton, fast immer unterhaltsame Kommentatoren. Lex Veldhuis gab gestern ein paar Geschichten zum Besten. Vor etwa sechs Jahren habe er sich 10 Dollar von Bertrand  "ElkY" Grospellier geliehen und auf einem Level mit ein und zwei Cents angefangen. Er wurde auch zu seinem Auftritt in der letzten Staffel von High Stakes Poker befragte, bei der er ungezügelt spielte und damit meist auf die Nase fiel. Er hatte sich das ganz anders vorgestellt, eigentlich wollte er ganz tight spielen, aber dann sitzt du am Tisch und die erste Hand, die du spielst, ist 97off, und du schaust zu, wie deine Pläne aus dem Fenster fliegen. Was einem nicht ganz unbekannt vorkommt.