Donnerstag, 27. Januar 2011

Stanley Ho: Der "Vater von Macau"

"Stanley Ho legte Anfang der 60er-Jahre den Grundstein für Macaus boomendes Kasinogeschäft und wurde zur Legende. Heute ist er 89 und fühlt sich von der eigenen Familie über den Tisch gezogen: Seine vier Frauen und 17 Kinder hätten ihn aus einer seiner wichtigsten Kasinofirmen gedrängt, kritisiert er. 'Zu behaupten, er sei fuchsteufelswild über den Vorgang, wäre eine Untertreibung', sagt Hos Anwalt Gordon Oldham", schreibt die Financial Times Deutschland.

Diese Aussage hat Oldham inzwischen seinen Job gekostet. In einem Fernsehinterview sagte Ho, "er habe sich bereitwillig von seinen Anteilen an seiner zehn Milliarden Dollar schweren Glücksspielfirma getrennt." Er verzichte auf rechtliche Schritte.

Das scheint aber nicht das letzte Wort zu sein. Jedenfalls gibt es genügend Raum für Spekulationen. Nur wenige Stunden nach dem Fernsehinterview meldete sich jener Teil der Familie, der offenbar glaubt, bei der Aufteilung des milliardenschweren Erbes zu kurz gekommen zu sein. Seine Tochter Angela Ho wurde mit den Worten zitiert, dass sie nicht glauben könne, dass die Familie ihrer Mutter leer ausgehen solle.

Stanley Ho kam 1941 nach Macau. Er war 21 Jahre alt.

"Stanley Ho hatte damals nur zehn Dollar in der Tasche und einen Traum: Reich wollte er werden, endlich wieder reich und glücklich. Denn als Kind hatte er erleben müssen, wie sein Vater sein gesamtes Vermögen mit Aktiengeschäften verzockte und die Familie anschließend ihr Ansehen und alles verlor. Zwei seiner Brüder hatten sich daraufhin das Leben genommen, der Vater hat die Familie verlassen. Verwandte grüßten ihn nicht mehr, wenn Ho ihnen begegnete. Nein, das sollte ihm nie wieder passieren. Ho wollte wieder reich sein. Das war sein ganzer Ehrgeiz. So arbeitete er. So investierte er. So lebte er. Der Durchbruch gelang ihm 1961, als Macao die Glücksspiellizenz versteigerte. Ho gewann. Er und seine Partner sollen 410000 Dollar bezahlt haben für das Stück Papier. Doch es war so viel mehr wert als das." (SZ)

Laut FTD übertreffen die Glücksspielumsätze in der 500.000-Einwohner-Metropole mit 23 Mrd. Dollar inzwischen jene Bundesstaats Nevada um mehr als das Doppelte.

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