Dienstag, 31. März 2009

Durrrr = rrrreckless

Es war das zweite Mal heute Morgen, dass Tom "durrrr" Dwan mit eher zweifelhaften Händen die Asse von Chau Giang erledigte. Was denkt der sich? Immerhin suited, also was soll's! Math is idiotic.

Mittwoch, 11. März 2009

Polizei stürmt Zockerwohnung

Endlich geht es in Deutschland zu wie einst im Wilden Westen oder in Chicago in den guten alten Zeiten der Prohibition. Ein Sondereinsatzkommando, sage und schreibe 60 - in Worten SECHZIG - Mann, stürmte eine Wohnung in München, Glassplitter fliegen und verletzen einen Mann, ein anderer erleidet auf der Stelle eine Kreislaufschwäche. Als ob Poker nicht schon aufregend genug wäre!

Das Szenario: "Von außen war die illegale Spielhölle nichts weiter als eine unscheinbare Souterrainwohnung in der Hedwigstraße", schreibt die Abendzeitung. "Doch Nachbarn war nicht entgangen, dass sich dort in regelmäßigen Abständen immer wieder dubiose Gestalten zu illegalen Pokerrunden trafen." Das brachte dann das Kommissariat K 33, zuständig für illegales Glücksspiel, darauf, dieses gefährliche Nest auszuräumen: "Bei der Erstürmung der Wohnung wurden Spezialkräfte der Polizei eingesetzt, da konkrete Erkenntnisse vorlagen, dass einige Teilnehmer der Poker-Runde bewaffnet sein könnten", berichtet das Stadtmagazin München 24.

24 Männer und 3 Frauen hielten sich in der Wohnung auf. An drei Tischen wurde "Texas Hold`em" gespielt. Getränke und ein Büffet gab es kostenlos - "alles fast so nobel wie im Rio All Suite Hotel, einem pikfeinen Casino in Las Vegas, in dem die Zocker-Weltmeisterschaften, die so genannten World Series of Poker ausgetragen werden"(AZ). Auf den Tischen lagen mehrere tausend Euro, die beschlagnahmt wurden - ebenso wie ein Briefchen Koks und etwas Marihuana. Außerdem erhielten die Veranstalter und alle Spieler eine Anzeige wegen illegalen Glücksspiels.

Dienstag, 10. März 2009

Der Volkspokerstar

Ist es nicht schön? Florian Silbereisen spielt bei der EPT Dortmund. Ein Strahlemann. Er freut sich, schließlich seien die "anrüchigen Zeiten von Poker, wo Männer in verrauchten Hinterzimmern Haus und Hof verzockt haben", lange vorbei. "'Im Internet kann ich auch ohne Geld spielen und üben - und so nichts verlieren', betont Silbereisen. 'Der Spieler wird vor sich selbst geschützt.'" Sicher. Was sagt Victor Vega zum Aufmarsch der Volksmusikanten? Es ist mir egal, solange sie nicht anfangen zu singen oder am Pokertisch zu schunkeln.

Montag, 9. März 2009

High Stakes Poker mit Tom Dwan

So sieht jemand aus, der glaubte, eine Hand zu gewinnen, und nun erkennt, dass er billig davon gekommen ist. Tom "durrr" Dwan hat ein Set, sein Gegner Peter Eastgate auch, der aber den deutlich besseren Kicker hält. Dwan wettet Flop, Turn und River, jedesmal bezahlt Eastgate nur. Wer sie noch nicht gesehen hat, die neuen Folgen von High Stakes Poker gibt es auf Pokertube.

Samstag, 7. März 2009

Briten wetten weiter

Am Freitagmorgen fühlte sich Vic Vega müde und ausgelaugt. Der Tag versprach wenig, bestenfalls der Abend konnte eine leichte Stimmungsaufhellung bringen. Um die Welt bis dahin in Schach zu halten, kaufte sich Victor eine Zeitung, die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die ihre Leser diesmal bilden wollte, indem sie über die Geschäfte der Buchmacher in Großbritannien berichtete. Laut Ankündigung in der linken Spalte der Titelseite war es "eine Branche mit atemberaubenden Wachstumsraten und zugleich ein Spiegel der Gesellschaft und des Hungers nach schnellem Reichtum". Victor hielt diesen Vergleich für übertrieben, wohl eher ging es um Unterhaltung, den Nervenkitzel und bestenfalls einen kleinen Gewinn, wenn überhaupt.

Victor erfuhr, dass sich David Threlfall 1961 zum Gespött der Leute machte, weil er zehn Pfund darauf setzte, dass ein Mensch den Mond betrete, noch bevor das Jahrzehnt zu Ende gehe. "Doch acht Jahre später konnte er bei seinem Buchmacher einen Gewinn von 10.000 Pfund abholen." Victor lernte, dass die Briten beim in der kommenden Woche stattfindenden Pferdesport-Spektakel im südenglischen Cheltenham auch im Krisenjahr 2009 deutlich mehr als 500 Millionen Pfund verwetten würden. Victor notierte, dass sich die Nottingham Trent University ein Institut für Wettforschung leistete und dass die Gambling Commission schätzte, es gebe in Großbritannien 370000 Spieler mit Suchtverhalten. Victor lehnte es ab, sich Gedanken zu machen über Fragen wie: "Welche Farbe hat der Hut, den die Queen dieses Jahr in Ascot trägt?"

Donnerstag, 5. März 2009

Bad Beat, Baby!

Es ist immer gut zu wissen, dass es auch außerhalb des Pokertischs Bad Beats gibt. Die Leute gehen ganz unterschiedlich damit um. Angesichts des Bad Beats, den eine außer Kontrolle geratene Horde Primaten namens Banker dem Rest der Welt verpasst hat, schlug der ehemalige Bürgermeister von London Ken Livingstone in einem Interview mit dem Evening Standard vor:

Honestly, we should shoot one banker a week until the others improve.

Aber reden wir nicht über schlechte Zeiten, sondern einfach über einen schlechten Tag. So einen hatte die 27-jährige Latrease Goodman. Sie bestellte und bezahlte zehn Chicken McNuggets in einem McDonald's. Leider waren die Nuggets gerade aus, woraufhin Latreasa Goodman ihr Geld zurückhaben wollte. Doch das wurde ihr verwehrt, sie solle doch bitte ein anderes Gericht wählen. Geld werde in so einem Fall grundsätzlich nicht zurückerstattet. Was man hat, das hat man. Das erinnert irgendwie auch an Banker. In ihrer Verzweiflung wählte Latreasa Goodman kein anderers Gericht, sondern den Notruf 911. Die Polizei war nicht gerade begeistert davon, dass wegen einer solchen Petitesse der Notruf bemüht wurde. Mit der Folge, dass sich Latreasa Goodman nun vor Gericht zu verantworten hat. Der Vorwurf lautet: Mißbrauch des Notrufsystems. Bad Beat, Baby! Immerhin, hat McDonald's sich inzwischen bereit erklärt, das Geld zurückzugeben.

Aber diese seltsame Geschäftspraxis, das Geld, das man hat, erst einmal zu behalten, gibt es offenbar auch andernorts. Und das ist der Bad Beat des Victor Vega. Da Victor Vega ein stadtbekannter Psychopath aus der Vorhölle von Los Angeles ist, könnte es Tote geben.

"Ken, you want me to shoot them for you?"

Victor Vega, nicht nur Psychopath, sondern auch vielseitig talentierter Pokerspieler, wollte mal wieder einen neuen Fischteich ausprobieren. Paradise Poker klingt gut. Victor nahm einen Batzen Cash und spielte ein paar Hände. Dachte sich dann, ach, warum? Ich bin doch gut aufgehoben, da, wo ich mich sonst herumtreibe. Victor wollte sein Geld einsacken und an gewohntem Ort seiner Tätigkeit als Hobbykiller nachgehen. Doch bei Paradise Poker, das eng verbandelt ist mit dem Sportwettenabieter Sporting Bet, gibt es eine offenbar aus guten Gründen geheim gehaltene kleine Klausel. Bevor du dein Geld zurückbekommst, musst du erst 70 Prozent davon eingesetzt haben. Und bis es so weit ist, behalten sie dein Geld. Victor Vega brauchte fünf Tage, um herauszufinden, was überhaupt los war. Dann, nach wiederholten Chats mit Vertretern des Kundendiensts (CS):

CS: Please be aware that in order to be able to withdraw funds the player must wager at least 70 % of the amount he /she deposited
CS: Since you have not met that requirement the payout has been cancelled
CS: We are sorry that our policy inconveniences you
VV: Where can I find this policy?
CS: This is an unwritten policy which cannot be found on our web site as this is an internal rule
VV: WHAT?
VV: Are you guys crazy?
CS: The reason why this policy cannot be found in rules on our web site is that we are working on withdrawal page
CS: Once it has been created you will certainly be able to read this rule out there

Derart freundliche Gespräche mit den Mitmenschen können sogar hartgesottene Killer wie Victor Vega an die Grenze ihrer Tiltkontrolle bringen. In seinem Psychopathen-Hirn entstehen doppelbödige Gedanken: Vielleicht ist das Leben nicht schön? Und wenn das Leben nicht schön ist, wäre es dann nicht besser, er würde andere von ihrem Leid am Dasein befreien?



Vorerst gab sich Victor Vega aka Mr. Blonde mit einer kleinen Beschwerde zufrieden bei der vermeintlich zuständigen Alderney Gambling Control Commission, doch die wollte nicht zuständig sein, obwohl sie auf der Website des Anbieters genannt wurde. Ihr kennt die Gedanken des Mr. Blonde: Ken, you want me to ...?

Das war das Hinterletzte aus der Kategorie Bad Beat. Deswegen braucht Mr. Blonde zur Abwechslung etwas Unterhaltung, und da sich seine Kumpel Mr. Pink und Mr. Orange seit Stunden über Videos von Madonna unterhalten, fügt er seiner Sammlung Pokerpopsongs auch ein paar hinzu. Ein ansehnliches Video mit Auftritten von Hellmuth, Chan und Flack. Eignet sich vermutlich auch für eine feministische Kritik am machistischen HipHop, aber was soll's, denkt sich Mr. Blonde. Es ist ja nicht zu übersehen, die Damen machen den Chor und sehen gut aus.





Der nächste Song ist aktueller, schneidet aber ziemlich weite vorne ab in der Kategorie schlechte Popsongs. Musikalisch mau, ohrwurmtechnisch wird dir tendeziell schlecht davon und der Choreograph gehört bestraft, schon allein für diese Szene, in der die Dame namens Lady Gaga zum Wort Poker Face mit der Hand ihr Gesicht umwedelt - das ist sagenhaft lächerlich. Eine andere Szene ist so schlecht, dass sie fast schon wieder kultig sein könnte, zwei, drei Sekunden aus einer Partie Strip Poker - haha, BAD BEAT, BABY! Doch Mr. Blonde denkt: Do you have any idea what these ladies make?