Sonntag, 29. Januar 2012

Dice, Dice, Baby: Sonntagstilt mit Tom Dwans Handy-Problemen und Ferguesons Kontoführung

Der Witz der Woche war meine Wette auf Orlando. Orlando Magic musste auswärts ran bei den New Orleans Hornets, die zu den Schlusslichtern der Liga zählen und in der Regel nicht viel auf die Reihe kriegen, jedenfalls bevor sie in dieser Woche Chris Kaman die Papiere aushändigten. Good luck, buddy. Ein Handicap von -4 schien freundlich austariert, Zeit für eine größeren Einsatz, um sich mal wieder für die vielen gefloppten Wetten zu entschädigen. Die Hornets hatten zuvor neun Spiele in Serie verloren. Es waren ein paar knappe Niederlagen dabei, zum Beispiel zu Hause gegen die Mavs. Es war also nicht ausgemacht, dass -4 aufgeht, aber was dann geschah, musste ich irgendwie persönlich nehmen. Um es kurz zu machen: Die Hornets gewannen, nicht nur mal eben so, sondern gleich mit 26 Punkten Vorsprung. Heute versuche ich es mit den Celtics, die haben einen Lauf, vier Spiel in Serie gewonnen, und scheinen sich nach dem schlechten Start in die Saison gefangen zu haben. Als ich es zuletzt mit den Celtics versuchte, ging es schief. Da verloren  sie zu Hause gegen die Suns.

Tom Dwan hat sich in einem Interview zu Wort gemeldet. Auch kein leichtes Leben. Seit Monaten kein Urlaub, ein geplanter Mini-Urlaub von drei Tagen im April vergangenen Jahres sei ausgefallen, dazu verliert der ständig seine Handys und kann nicht twittern, was er eigentlich will, aber er schafft es nicht sein Passwort über  Twitter neu einzurichten. Das Leben kann hart sein manchmal. Phil Ivey sei ok, und er fragt sich, ob er die Sache mit Full Tilt nicht vielleicht doch hätte durchschauen können, wenn er es denn versucht hätte.

Subject:Poker recherchiert indes weiter und bringt immerhin etwas Licht ins Dunkel, das das Full Tilt Geschäftsgebaren umgibt. Es sind Summen, die man sich auf der Zunge zergehen lassen muss. Subject:Poker schreibt, dass die folgenden monatlichen Ausschüttungen an Chris Fergueson in etwa typisch gewesen seien: Im April 2007 seien 1,3 Millionen US-Dollar an ihn überwiesen worden, $400.000 auf ein persönliches Konto und ungefähr $900.000 auf ein Konto, das Pocket King für ihn eingerichtet hatte und über das er zweifelsfrei allein verfügte. Im März 2011 flossen 1,9 Millionen US-Dollar an Fergueson, $600.000 auf ein persönliches Konto und der Rest zu einem von Pocket King eingerichteten Konto für Chris. 25,2 Millionen US-Dollar seien insgesamt auf sein personliches Konto geflossen und rund 60 Milllionen auf die PK-Konten. Angeblich habe das Departement of Justice von diese Konten nichts gewusst.

Und das für die Sammlung. Phil Ivey hat gerade bei den Aussie Millions das Super High Roller Event und zwei Millionen australische Dollar gewonnen (wütende Kommentare bei HP) und freut sich aufs Würfeln, hilarious:




Yo Ivey! That's your last marker boyyyeeeee!
Yo FTP. Let's ship it!

Dice dice baby.
Dice dice baby.

All right stop.
Deregulate, we're MISSIN'
Ivey's back, with a gamblin' ADDICTION
Dicey, the floor always invites me
Throwin' like TJ, daily and nightly

WILL WE GET OUR FUNDS? Yo, I don't know
Shut off the site, and I'll go
Leavin' the scene, I'm bettin' Mike gonna ramble
Players enraged, I betta block out the scandal

LANCE

Go write another list, foo
I don't wanna be on your cover in full view

THEN LEAVE I'm gettin' action from Chan and Guy
In the U.S. get arrested for felony
Love it or leave it
I'm gonna get PAID
I'm not gonna fold
When the board runs SPADES

Think I have a problem?
Yo, I'm solvent
Check out the 'book while the dealer revolves it

Dice dice baby.
Dice dice baby.
Dice dice baby.
Dice dice baby.

Sue me.
Chestnoff's on retainer.
Canned Michelle Clayborne, that's a no-brainer.

Split me.
Divorce wasn't pretty.
Now I owe markers all over the city.

Namesake at Aria, can't even play there.
Laugh while Lucietta tries to cash checks from Tiltware.

Missing
At the WSOP, I'm gone.
You kids want a refund, ask your boy Dwan.

Fade ya.
Hidin' out in Australia.
Pledge allegience to the US of Asia.

Comso
Still takin' my action.
Subject Noah needs to write a retraction.

Nerdy white boy with the goofy-ass parodies:
Get off my nuts, go write songs about Barry G.

Gamblin'
It's my favorite past time.
Left all your bankrolls back on the pass line.

Dienstag, 24. Januar 2012

Is you in or is you out?

Okay, I'm out. "All in" war der mit Abstand schlechteste Pokerfilm, den ich bis zum heutigen Tag gesehen habe. Der Streifen war so mies, dass er schon fast wieder komisch war. Die Drehbuchschreiber haben eine ziemlich wilde Story zusammengebastelt. Mehrere Handlungsstränge wurden aufgebaut, einige versandeten unbeachtet, anderen wurde der Story zuliebe zurecht gebogen, bis es passen sollte, aber es blieb Krampf.

Die wirre Story: Tochter liebt Vater, der ein Spieler (Michael Madsen) ist, aber meist gewinnt. Der Tochter, die er Ace nennt, bringt er Poker bei. Mutter ist gläubig, die Ehe am Ende, sie will für ihn beten. Er kommt bald ums Leben, angeblich bei einem Autounfall.

Jahre später. Die inzwischen erwachsene Tochter will zur Uni und Medizin studieren. Ein Stipendium. Die Mutter verstößt sie, sie sei wie der Vater, sie werde versagen. Das böse Omen.
In Rückblenden erfahren wir zwischendurch, dass der Vater vielleicht doch an seiner Spielleidenschaft zugrunde gegangen ist und tief in der Tinte saß.

An der Uni lernt Ace ein paar Jungs und Mädels kennen. Sinnigerweise spielen sie am ersten Abend Strippoker, gruselige Szene. Bald beschließen sie ihre finanziellen Notlage durch das Pokern aufzubessern. Scheint zu klappen.

Dann wird aus dem Film zwischendurch ein Krankenhausfilm, schließlich studiert Ace Medizin. Ein böser Chefarzt tritt auf, der später bei einem Turnier zu ihrem Gegner am Pokertisch wird. Dort taucht dann auch der tot geglaubte Vater wieder auf. Er sitzt Ace gegenüber: "Is you in or is you out?" Den Satz kennt sie von früher von früher: "Is you in or is you out?" Einige absurde Szenen, die mehrfaches Wegrennen von Ace vom Tisch beinhalten.

Da glotzt man ihr genauso blöd hinterher wie ihr alter Vater. Der sie natürlich liebt, sich aber zwanzig Jahre nicht gemeldet hat, Ace aber über das getarnte Stipendium das Studium finanziert hat. Hallelujah! Sein Tod war nur inszeniert, Versicherungsbetrug, weil Wettschulden. Und so dreht sich das alles bis zum Ende, wo der Vater dann auch die gefloppten Nuts passt, damit die Tochter das Fünf-Millionen-Dollar-Turnier gewinnt. Und natürlich saßen sich die beiden im Heads-Up gegenüber.

John Juanda, Eric Seidel und sogar Mark Cuban, der Besitzer der Mavericks, sitzen gelegentlich mit am Pokertisch. "All-In" ist aus dem Jahre 2006, zum Höhepunkt des Online-Pokerbooms, und Party Poker betrieb eifrig Product-Placement.




Immerhin habe ich dann im Blog von Mark Cuban noch diesen Schatz gehoben... go mavs, dig this!

 

Apropos Basketball, die Wetten des Tages:
Toronto Raptors @ Phoenix Suns Handicap Phoenix Suns (-5.5)
Memphis Grizzlies @ Portland Trail Blazers Handicap Portland Trail Blazers (-5.5)
Cleveland Cavaliers @ Miami Heat Handicap Miami Heat (-12.5)
Könnte mal wieder klappen, NBA-Wetten lief mäßig die Tage.
P:S Hatte Bargnagni bei den Raptors nicht auf der Rechnung, der sechs Spiele fehlte, von denen Toronto keines gewann. Bargnagni machte 36 Punkte.

Sonntag, 22. Januar 2012

Sonntagstilt mit Mike Matusow, Nadine V., Justin Timberlake und dem Sinn des Lebens

Der beste Spruch der Woche kam von Mike Matusow: "ty aron rodgers for having your worst day of the year, now i got to go get a job again!" Aaron Rodgers ist der Quarterback der Green Bay Packers. Die Packers sind der Vorjahressieger, beendeten die reguläre Saison mit einer beeindruckenden Bilanz von 15:1 und gingen dann in ihrem Playoff-Spiel am vergangenen Sonntag mit 20:37 gegen die New York Giants unter. Das war nicht unbedingt vorherzusehen. Die Kohle jedenfalls war weg. Die Ravens gewannen, aber nicht hoch genug, was im Endeffekt zum gleichen Ergebnis führte: Die Kohle war weg. Das sind die Momente, in denen starke Männer Aufmunterung brauchen.

 

 Die Mühen der Ebene und den Sinn des Lebens, um die ging es dieser Woche. Es gab jede Menge KK gegen AA, QQ gegen KK und getroffene Gutshots, die meist auf der falschen Seite fielen. Es ging munter runter und gelegentlich wieder rauf. Sicher geglaubte Wetten gingen verloren - wer konnte denn ahnen, dass die Chicago Bulls bei den Memphis Grizzlies verlieren. Gut zwei Wochen zuvor hatten die Bulls zuhause noch mit 40 Punkten Vorsprung gewonnen, doch dann spielte Derrick Rose nicht und bei den Bulls lief nichts zusammen. Die Portland Trail Blazers gehören zu meinen persönlichen Enttäuschungen dieser Woche. Wenn ich auf sie setzte, verloren sie, gewinnen aber sonst alles. Das macht nicht viel Sinn, aber wer hat denn gesagt, dass die Zockerei Sinn macht. Das war der Grund, warum ich dann doch nicht über den Sinn des Lebens geschrieben habe, sondern warum man trotzdem weiter macht: Das anstrengende Leben eines Hobbyzockers heißt das neue Stück Dead Money. Justin Timberlake spielt darin auch Poker und zwar mehr oder minder um sein Leben.

Montag, 16. Januar 2012

Die plötzliche Stille im Haifischbecken

Interessanter Blogpost von Phil Galfond, der sich ein paar Gedanken gemacht hat über einige Phänomene des Online-Poker, die dem Spiel aus seiner Sicht schaden. Eines dieser Phänomene ist das plötzliche plötzliche Ende des Spiels, wenn der Fisch am Tisch aussitzt oder gerade seinen Stack verloren hat. Anstatt weiterzuspielen, warten die sogenannten "Regs" darauf, dass der Fisch wieder einsteigt, und falls nicht suchen sie in der Regel rasch das Weite.

Echter Sportgeist geht anders, aber darum geht es nicht, sondern nur darum ein Spiel zu vermeiden, das -EV ist. Das Problem liegt auf der Hand: Das plötzliche Ende des Spiels sorgt für eine fast unheimliche Transparenz, sodass auch der schlechteste Fisch deutlich erkennen sollte, dass er es ist, der hier filetiert werden soll.

"How would you feel if you were playing poker for fun, just lost a $10k stack, and the 5 people at your table instantly sit out? Takes a little bit of the fun out of poker, I would think. I know that I personally would go from being annoyed that I lost a big pot to being completely embarrassed that this whole table and waitlist full of people think that I’m so bad that they are all only there because of me, and wouldn’t even play a single hand of poker with each other had I not been there."


Sofortige Flucht - das sollte die logische Konsequenz des Fischs sein. Die "Regs" schaden sich also eigentlich selbst, wenn sie ihre Tarnung auffliegen lassen. So macht sich die Jagd nach dem kleinen Vorteil selbst das Leben schwer. Ich haben meine Zweifel, dass Pokerspieler deswegen ihr Verhalten ändern. Neben vielen anderen Dingen wirft Phil Galfond wieder die Frage auf, ob ein HUD, das erfahrene Spieler benutzen, nicht viele Freizeitspieler abschreckt. Wenn sie nur einmal gesehen hätten, wie der Bildschirm mit HUD aussieht, dann würden ihnen mit Sicherheit die Lust am Spiel verloren gehen.

Das erinnert mit an ein DEAD-MONEY-Stück von vor etwa einem Jahr "Nicht ohne mein HUD": "Wer lange genug Online-Poker spielt, der wird wissen, welche Werkzeuge es gibt, welche von den Seiten akzeptiert werden und welche nicht. Irgendwie gehört diese technische Entwicklung zu Geschichte des Online-Poker-Boom. Nur der Neuling, der hat vielleicht davon gehört. Er ahnt, dass er einen Nachteil hat und macht deswegen lieber einen großen Bogen um Online-Poker. Dabei stehen die Chancen des Neulings eh nicht gut. Er hat nicht nur keinen HUD und keine Analysesoftware, er hat weniger Erfahrung, weniger Pokerbücher gelesen, weniger Videos gesehen. Braucht es da noch das HUD? Es könnte zumindest sein, dass die Hemmschwelle für Neulinge durch die ständige Weiterentwicklung der Werkzeuge beständig größer wird."

Nicht gut für Poker. Andererseits würde ein Verbot des HUD unweigerlich dazu führen, dass Spieler, die sich daran halten und nicht versuchen es zu umgehen, deutlich weniger Tische spielen können. Die Folge wäre eine Verlangsamung des Online-Poker. Ob das im Sinne der Anbieter ist - fraglich. Galfond will denn auch die Analysesoftware und das HUD nicht verbieten, sondern umgehen. Sein Lösung: Es soll erlaubt werden, den Screen Namen öfter zu ändern. Es folgen noch eine ganze Reihe von Vorschläge. Interessant eben.

Dienstag, 3. Januar 2012

Eine Variation von Cardcoaches an Bonzen-Johanna

Es muss das ultimative virale Video sein oder sowas. Der Trick ist einfach, so peinlich und dabei so extremst locker sein, dass keiner das Messer zwischen deinen Zähnen sieht, und das alles müsst ihr euch ganz persönlich vorstellen, so wie bei Johannes Strassmann zuhause. Mann, das tut so weh, das Teil, sagenhaft, und vor lauter Schmerzen kannst du nicht mehr aufhören zu lachen. Thumbs up homie! Irgendwie wartet man ja immer darauf, dass der Clip gebrochen, irgendwie gerettet und erklärt wird, das war jetzt mal nur so als Witz gemeint... na ja, ist mir halt so aufgefallen...

Montag, 2. Januar 2012

2011/12 und der Johnny-Lodden-Faktor

Hier kommt der Nachzügler, der letzte große JAHRESRÜCKBLICK. Für alle, die noch keinen gelesen haben.., zugegeben unwahrscheinlich, andererseits wer liest schon JAHRESRÜCKBLICKE. Melancholiker vielleicht, Menschen mit Gedächtnisschwäche oder Leute, die gerade an einer Fernsehserie mit dem Arbeitstitel DER SENTIMENTALIST arbeiten, die dann irgendwelche Fernsehfuzzis für zu gewagt halten.

Oder steht ihr mehr auf ein paar VORSÄTZE UND ZIELE fürs neue Jahr, was ja, wie alle wissen, sowieso das Jahr ist, in dem die Welt untergehen wird. Das glauben jedenfalls ein paar Versprengte, die den Maya-Kalender für den Beipackzettel des Lebens halten. Aber das ist nur die harmlose Variante. Auf dem echten Beipackzettel dieser Veranstaltung namens Leben sind alle Risiken und Nebenwirkungen aufgelistet und ich kann euch sagen, die Liste ist lang, Leute, sie ist verdammt lang. Dagegen ist Poker ein harmloses Kartenspiel.

Es ist nicht so, dass ich die ganze Liste gelesen hätte, ich bin kein Masochist, das Ende aber ist auch nicht beruhigend:

On a long enough time line the survival rate for everyone drops to zero.



Okay, schon gut, ich kriege mich wieder ein. Manchmal gehen die Sachen ja auch gut aus, and stuff. Die Frage ist nur für wen. Jaja, okay, alles klar, schon gut...

Machen wir weiter mit dem Johnny-Loden-Faktor. Ihr kennt dieses Gesellschaftsspiel am Pokertisch: What does Johnny Lodden think? Einer stellt eine dumme Fragen, Johnny Lodden legt sich eine Antwort zurecht und alle anderen versuchen zu erraten, was Johnny Lodden antworten könnte. In diesem Fall müssen wir die Sache vereinfachen. Ich schreibe meine Ziele im Jahr 2012 auf und der Johnny-Lodden-Faktor (JLF) bezeichnet auf einer Skala von 0-10 die Wahrscheinlichkeit des tatsächlichen Erreichen des Zieles.

Vega spielt 30.000 Hände im Monat / JLF = 5
Vega schreibt hier mehr als 100 Einträge / JLF = 3
Vega erreicht Supernova / JLF = 2
Vega schreibt einen Pokerroman / JLF = 2
Vega spielt ein Live-Turnier / JLF = 6
Vega gewinnt ein Armband / JLF = 10

Man wird ja wohl noch eine Liste machen dürfen...

Deshalb hier die große 2011-Liste und Zeuch, das ich zu posten vergaß:

Der berührendste Moment des Jahres: Rose aus den Micros steigt nach dem Black Friday und dem Wahnsinn nah auf Zynga Poker um - truly heartbreaking.

James McManus hat die Geschichte des Full Tilt Boogie geschrieben.

Die Dead-Money-Stücke und die sagenhafte Geschichte des Pius Heinz in mehreren Ausführungen:

Interview: "Der weiße Hoodie ist sehr gefragt."
World Series of Pius
Pius Heinz - Unser Mann in Vegas

2011 geht in das Jahr in die Geschichte ein, in der Vega seine Sportwetten-Bankroll bis Weihnachten noch nicht verjubelt hat. Saison beginnt im August. The boy got game!

Dann war da noch der unerwartete, aber völlig verdiente Sieg der Mavs und Dirk Nowitzki.

Eine lobende Erwähnung für wagemutige Vorhersagen.

Und eine von vielen dummen Wetten, die für die Ewigkeit sind:


Run good everyone!